Die Folklore auf Madeira hat Tradition

In den meisten Folkloregruppen Madeiras gibt es einen Minnesänger und eine Minnesängerin, die während der Tänze in einem Wettsingen über ihre Heimat, das Leben und die Liebe singen.

In den meisten Folkloregruppen Madeiras gibt es einen Minnesänger und eine Minnesängerin, die während der Tänze in einem Wettsingen über ihre Heimat, das Leben und die Liebe singen.

Auf der Insel gibt es zwei berühmte Folkloregruppen, die sich in den vergangenen Jahrzehnten einen Namen auch bei internationalen Wettbewerben gemacht haben. Sie sind auch die ältesten. Es sind die Gruppen aus dem Vorort Boa Nova und aus der Korbflechtergemeinde Camacha.

Die Gruppe der Korbflechter, die wir heute vorstellen wollen, wurde im November 1948 unter der Leitung von Senhor Nóbrega und des weit über die Landesgrenzen hinaus bekannten Volkskünstlers und Tanzlehrers Carlos Maria Santos gegründet.

Bereits 1949 nahm die Gruppe an einem Folklore-Wettbewerb in Spanien teil. Dort bekamen sie auf Anhieb den ersten Preis. Das gab der Gruppe aus dem dörflich geprägten Camacha mächtig Auftrieb. Anfangs trat die Camacha-Folkloregruppe nur bei Volksfesten auf der Insel auf. Erst später entdeckten die Touristen den Liebreiz der Trachtengruppen und verlangten sie auch außerhalb von Volksfesten zu sehen.

So sind die überwiegend jungen Leute heute auch in Hotels und Restaurants zu sehen, wo sie mit ihren phantasievollen Tänzen und farbenprächtigen Kostümen die Feriengäste erfreuen. Auch im Ausland hat diese Gruppe für Madeira geworben und Furore gemacht. So waren die Tänzer und Musiker aus Camacha mittlerweile in Venezuela, Südafrika, Frankreich, Schweden und der Sowjetunion, den USA, Kanada und Finnland sowie in Italien. In Berlin traten sie bei der internationalen Tourismusbörse auf.

In einigen Ländern, zum Beispiel in Venezuela und Südafrika trafen sie auf Landsleute aus Madeira, die sich sehr über den Besuch der Volkstanzgruppe aus ihrer Heimat freuten.

Außer in Berlin waren die fröhlichen Tänzer, die zirka zehn Tänze in ihrem Repertoire haben, noch nicht in der Bundesrepublik. "Wir würden ja gerne kommen, aber wir hatten bislang noch keine Einladung³, hieß es in Camacha, wo die Truppe jede Woche etliche Stunden trainiert und auch neue Tänze einstudiert. Diese Tänze drükken vieles aus, zum Beispiel die Frohn- und Sklavenarbeit früherer Jahrhunderte, Hochzeiten und Arbeiten in den Zuckerrohr oder Gemüsefeldern. Auch das Pflücken der Weinreben und der Fischfang werden tänzerisch dargestellt. Diese Vielfalt der tänzerischen Ausdrucksformen waren es, die die Juroren bei den Wettbewerben zur Höchstnote greifen ließ.

Man sollte sich die Möglichkeit nicht entgehen lassen, sich die Tänze der Madeirenser anzusehen. Es ist wirklich etwas Einmaliges. Diese besondere Form der tänzerischen Darbietung gibt es noch nicht einmal in Portugal, das auch hervorragende Folkloregruppen hat.

Gegenüber "Madeira News" schilderten die Gruppenmitglieder ihre Erlebnisse im Ausland. Zum Beispiel in Venezuela seien hätten sie sich nach ihren Auftritten vor Einladungen ihrer Madeirer Landsleute und ehemaligen Festlandportugiesekaum retten können. So lernten sie die Lebensweise der Emigranten kennen, die in Notzeiten die Insel verlassen haben um ihr Glück in der Fremde zu machen. Die Leute aus Camacha trafen auf ehemalige Dorfbewohner, die jetzt u.a. große Restaurants betreiben.

Hafen von Funchal

Madeira Webcam

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