Die Wälder auf Madeira brennen
Feuer auch am Sitz von Madeira-News in Boa Morte
In der Rubrik Galerie ein paar Fotos eine Woche nach Ausbruch des Brandes
18.07.2012
FUNCHAL (cl) Die Bombeiros aus allen Bereichen von Madeira kämpfen seit heute bis zur Erschöpfung gegen Waldbrände an, die auf der Insel wüten. Insgesamt wurden mehr als 400 Männer und Frauen zu den Einsätzen auf Madeira gerufen. Auch in Boa Morte/Ribeira Brava, dem Redaktionssitz von Madeira News,(Bild rechts und 3. Foto) wütete das Feuer sehr bedrohlich. Immer wieder loderten Flammen hoch und setzten sich im trockenen Buschwerk fort. Das Feuer kam den Häusern bedrohlich nahe. Der Funkenflug ließ immer neue Brände auflodern. Bald brannte es an zahlreichen stellen in Boa Morte
Am Pico de Atalaia (Canico de Baixo) bedrohte das Feuer das Altenheim Atalaia. In einem Tal bei Porto Moniz musste die Wehr eingreifen,, In der Nähe von Ribeira Brava ziehen Rauchschaden von einem Waldbrand in Serra da Agua über die Gemeinde. In Ponta do Pargo vernichtete das Feuer Scheunen und Ställe. Bisher kamen Menschen nicht zu Schaden. Es wird an allen Stellen Brandstiftung, ob beabsichtigt oder unbeabsichtigt, vermutet. Diese Aussage machte auch Inselpräsident Jardim und Funchals Bürgermeister Miguel Albuquerque.
Die Wehr von Ribeira Brava im Dauereinsatz. Und das, obwohl die Wehrleute seit drei Monaten kein Gehalt bekommen haben. Ähnlich geht es anderen Feuerwehren. Auch sie bekämpfen das Feuer, ohne Geld zu bekommen.
Die Behörden gehen in den meisten Fällen von Brandstiftung aus. Ob fahrlässig oder vorsätzlich müsste untersucht werden. Doch Strafen können die Brandstifter offenbar nicht schrecken. Auch am heutigen Mittwoch sind die Löschkräfte wieder in die brennenden Wälder ausgerückt. Überall rieselt die Asche vom Himmel und legt sich auf Dächern und Straßen. Da ist es noch harmlos, wenn man die frisch gewaschene Wäsche von der Leine nehmen und neu waschen muss.
Bild links: Ponta do Pargo /Quelle Madeiraforum
Nach Auskunft eines Feuerwehrkommandanten gegenüber Madeira-News brennt es in Gegenden, in die auf Grund der topografischen Lage kein Löschtrupp gelangen kann. Dort fehlen Wege und Löschwasser.
Die verheerenden Brände haben große verbrannte Flächen hinterlassen, die lange Zeit benötigen, um wieder grün zu werden. Einige Deutsche fragen mittlerweile bei ihren Reisebüros an, ob sie ihren Urlaub auf Madeira stornieren können. Kostenpflichtig geht das natürlich, aber nicht kostenfrei, denn das Auswärtige Amt hat für Madeira keine Reisewarnung (warum auch, denn Menschen sind nicht in Gefahr) herausgegeben. Auch die Fluggesellschaften lassen keinen kostenfreien Rücktritt vom Flug zu.
Madeira News empfiehlt Wanderfreunden, sich von professionellen Wanderführern beraten zu lassen. Diese kennen noch genügend Wege, auf denen man ungestört und ungefährdet wandern kann. Wanderführer vermittelt jedes Hotel.
Foto links: Auch in S. Gonçalo brennt es
Heute, Samstag, 21.07. 9.00 Uhr Ortszeit
Es gibt immer noch Stellen auf Madeira an denen es brennt. Allerdings sind die Flammen unter Kontrolle, wie die Feuerwehr mitteilt. So sind Wehrleute nach wie vor im Einsatz in der Gegend um Porto Moniz und in der Region Santa Cruz. Auch das Feuer in Ponta do Pargo ist noch nicht ganz gelöscht. Portugal hatte mit einem C-130 Transportflugzeug 83 Hilfskräfte und Ausrüstung nach Madeira geschickt. Inselpräsident Jardim wettert jetzt über "Feuer-Terrorismus" und verlangt von den Ermittlungsbehörden die schnelle Ergreifung und Bestrafung der Täter. Den Feuerwehrmännern und -frauen gehört höchstes Lob. Obwohl viele von Ihnen seit 3 Monaten kein Gehalt mehr bekamen, haben sie bis an den Rand der Erschöpfung die Feuer bekämpft. Und das trotz widriger Umstände wie Wassermangel und schlechte Zuwegungen.
Robert Erens (Foto), Gastwirt des Restaurant "Le Buffet" in Caniço des Baixo, hat sein Auto mit Trinkwasser und Lebensmitteln vollgeladen und damit die erschöpften Feuerwehrleute von Santa Cruz versorgt. Weitere Deutsche auf der Insel haben Ähnliches getan und damit "ihren" Bombeiros geholfen.
Hilfe aus Deutschland
Viele Menschen auch in Deutschland wollen jetzt den Bombeiros finanziell helfen, denn wegen ausbleibender Gehaltszahlungen drohen jetzt die Banken. Madeira News hat in den letzten Tagen zahlreiche Anfragen bekommen, wie das Geld sicher in die Hände der einzelnen Feuerwehrleute gelangen kann.
Madeira News ist gerne bereit, an der Verteilung mitzuwirken in Zusammenarbeit mit dem Vertrauensfeuerwehrman Roberto Henriques und der Feuerwehrfrau Ezequiela Abreu. Wer ein paar Euros für diesen Zweck übrig hat, wende sich per Email an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Jeder Euro zählt. Ich antworte per Email, auf welches Konto die Hilfe überwiesen werden kann. Damit Ihre Spende auch Ihrem Namen zugeordnet werden kann, nennen Sie mir in Ihrer Ankündigungs-Email die letzten 3 Ziffern Ihrer Kontonummer. Leider werden Namen auf der EU-Banküberweisung nicht übertragen, nur die IBAN-Nummer (ihre Kontonummer). Und die Feuerwehr möchte doch den richtigen Spendern danken.
Wer etwas spenden möchte, schreibe eine Email an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Dieter Clarius
Herausgeber & Redakteur
Madeira-News
Vielen Dank für Ihre Hilfe
Der nachfolgende Film zeigt das Feuer in Boa Morte / Ribeira Brava, das viele Bäume verbrannte und große Flächen Kulturland vernichtete. Hier in der Gegend wurde ein Haus zerstört und starben zwei Ziegen.